Jean Pierre Picon
Jean Pierre Picon alias Peter Pitzen – Mentor, Künstler und prägende Persönlichkeit.
Kunst ist mehr als Technik, mehr als Talent – sie ist eine Haltung, eine Art zu sehen, zu fühlen und sich auszudrücken. Für mich war Jean Pierre Picon genau das: der Inbegriff von Haltung. Ein Lehrer, ein künstlerischer Berater, ein Wegweiser. Ohne ihn hätte ich nie den Mut gefunden, das Kunststudium aufzunehmen. Er war es, der mir die Augen für die Essenz künstlerischen Schaffens öffnete und mir zeigte, wie wichtig es ist, nicht nur handwerklich zu wachsen, sondern auch den eigenen Blick zu schärfen.
Ein Leben für die Kunst
Geboren 1926 in Leverkusen, war Pitzen ein Künstler, der in verschiedenen Disziplinen zu Hause war – Malerei, Grafik, Bildhauerei. Seine Ausbildung als Textilzeichner an der Werkschule Köln legte das Fundament für seinen künstlerischen Weg. Doch die wahre Prägung erfolgte durch einen großen Meister: 1943/44 war er Schüler von Emil Nolde in Seebüll. Diese Zeit hinterließ deutliche Spuren in seinem Schaffen. Nolde war bekannt für seine expressive Farbgebung und seine unerschütterliche Hingabe an die Kunst – Eigenschaften, die auch Pitzen in seine eigene Arbeit integrierte.
Nach dem Krieg vertiefte er seine Studien der Bildhauerei an der Fachhochschule Köln und fand sich bald in der avantgardistischen Kunstszene des Rheinlands wieder. Er war Mitbegründer der rheinischen Gruppe 59, einer Künstlervereinigung, der namhafte Kunstschaffende wie Norbert Kricke, Willi Geiger, Lothar Streblow und Heinz Gruchot angehörten. Auch in anderen künstlerischen Netzwerken war er aktiv – sei es in der Esslinger Künstlergilde oder im Wirtschaftsverband Bildender Künstler Köln-Aachen.
Seine Arbeiten fanden national und international Anerkennung. Über 100 Ausstellungen dokumentierten sein Werk, das von der Industrie, von Kirchen, Städten und Sammlern geschätzt wurde. Auch als Gewinner zahlreicher Wettbewerbe festigte er seinen Platz in der Kunstwelt. 1975 wurde er schließlich Beauftragter für Kunst an der Universität Bonn, was seinen Einfluss als Vermittler und Mentor weiter stärkte.


Lehrer und Mentor – Ein Vermächtnis, das bleibt
Doch Peter Pitzen war nicht nur Künstler, sondern auch Lehrer – im besten Sinne des Wortes. Er unterrichtete nicht nur Technik oder Theorie, sondern vermittelte ein tiefgehendes Verständnis für die künstlerische Arbeit. Er war jemand, der mit scharfem Blick und klarem Urteil half, die Essenz eines Werks zu erfassen.
Für mich war er eine zentrale Figur. Ohne ihn hätte ich möglicherweise nie den Schritt in die Kunst gewagt. Seine Ratschläge waren unbezahlbar – nicht nur für meine künstlerische Entwicklung, sondern auch für mein Leben. Er vermittelte mir, mich auf das Wesentliche zu fokussieren, die eigene Arbeit kritisch zu hinterfragen und dennoch eine innere Überzeugung zu bewahren. In einer Welt, die oft von Oberflächlichkeit geprägt ist, war er ein Verfechter der Tiefe, der echten Auseinandersetzung mit dem eigenen Schaffen.
Ein bleibender Einfluss
Peter Pitzen hat Spuren hinterlassen – in seinen Werken, in den zahlreichen Ausstellungen, aber vor allem in den Menschen, die ihn erleben durften. Sein Einfluss auf mich war nicht nur fachlich, sondern auch menschlich prägend. Er hat mir gezeigt, was es bedeutet, künstlerisch zu arbeiten – nicht nur mit den Händen, sondern mit dem Herzen und dem Verstand.
Sein Vermächtnis lebt in seinen Schülern weiter, in den Werken, die durch seine Inspiration entstanden sind, und in dem Wissen, das er weitergegeben hat. Er war nicht nur ein großer Künstler, sondern ein Mensch, der anderen half, ihre eigene Kunst zu entdecken. Und dafür bin ich ihm ewig dankbar.

Franz Rotter – Künstler und Hockeytrainer in Cuxhaven
Franz Rotter (1910–1989) war ein außergewöhnlicher Bildhauer und Grafiker, dessen Lebensweg ihn von Komorn (Ungarn) über Prag schließlich nach Cuxhaven führte. Nach seiner Tätigkeit als Dozent an der Kunstgewerbeschule in Prag wurde er 1948 nach Cuxhaven interniert, wo er blieb und bis zu seinem Tod als Künstler wirkte.
Doch Rotter war nicht nur ein bedeutender Künstler, sondern auch eine prägende Persönlichkeit im Sport. Als engagierter Hockeytrainer beim Hockey- und Tennis-Club Schwarz-Weiß Cuxhaven vermittelte er Disziplin, Technik und Leidenschaft für das Spiel – Werte, die viele seiner Schützlinge nachhaltig beeinflussten. Auch für mich persönlich war er eine prägende Figur in meiner sportlichen Entwicklung.
Sein Wirken in Cuxhaven hinterließ sowohl in der Kunst als auch im Sport bleibende Spuren.


Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen; Cuxpedia zu Franz Rotter; Munzinger Archiv
Prof. Peter Heinig – Künstler und Kunstpädagoge
Prof. Peter Heinig (*1924 in Neustettin, †1994 auf der Schlei) war ein herausragender Aquarellkünstler und Hochschullehrer. Er lehrte die Didaktik der Kunst an den Universitäten Bonn und Köln und prägte zahlreiche Künstlergenerationen.
Neben Aquarellen arbeitete er mit Collagen, Fotografie, Keramik und Glas. Seine Werke reichen von realistischen Landschaften und floralen Stillleben bis hin zu Aktzeichnungen und abstrakten Kompositionen.
Als Mitglied der Künstlergruppe Bonn und des BBK war er stets experimentierfreudig. Heinig lebte zuletzt in Laboe und verstarb 1994 bei einem Segelunfall. Sein Werk inspiriert bis heute.


Ingrid Gretenkort-Singer – Künstlerin, Lyrikerin
Ingrid Gretenkort-Singert (*1927 in Stolzenberg/Pommern, †2015 in Laatzen) war eine außergewöhnliche Malerin, Grafikerin und Autorin. Ihre künstlerische Ausbildung absolvierte sie an der Meisterschule Flensburg, der Muthesiusschule Kiel sowie an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, wo sie unter Erich Fuchs und Willi Baumeister studierte.
Ihr Werk wurde durch zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen bekannt und vielfach publiziert. Neben der Malerei widmete sie sich intensiv der Lyrik nach japanischem Vorbild und veröffentlichte ab 1982 zahlreiche Bücher, die sie auch künstlerisch gestaltete.
Nach der Geburt ihrer sechs Kinder nahm sie ihren künstlerischen Werdegang mit neuer Intensität auf. Sie war Mitglied mehrerer Kunstvereine, bewahrte sich jedoch stets ihre künstlerische Eigenständigkeit. Ihr Schaffen vereinte präzise Gestaltung mit poetischer Ausdruckskraft und inspiriert bis heute.